Jahresbericht des Krebsregisters Rheinland-Pfalz bietet eine Übersicht über die onkologische Situation des Landes

Mainz, den 23.11.2022 – Das Krebsregister Rheinland-Pfalz hat seinen aktuellen Jahresbericht veröffentlicht. Neben epidemiologischen Statistiken beinhaltet der Bericht zahlreiche klinische Auswertungen, die die derzeitige Versorgungsrealität der verschiedenen Krebsarten in Rheinland-Pfalz beschreiben. Erstmalig konnte dabei der Einfluss der Covid-19-Pandemie auf Krebsdiagnosen und -behandlung anhand von Krebsregisterdaten analysiert und ausgewertet werden. Im Zeitraum der Pandemie wurde dabei ein deutlicher Rückgang der Krebsdiagnosen sowie gemeldeten Operationen festgestellt. System- und Strahlentherapien sowie Nachsorgemeldungen sind von diesem Effekt hingegen kaum betroffen. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass die Versorgung der diagnostizierten Krebsfälle zu jederzeit sichergestellt werden konnte, aber ausgelassene oder aufgeschobene Vorsorgeuntersuchungen zum Rückgang der neu diagnostizierten Tumoren geführt haben.

Ebenfalls zum ersten Mal, wurde in diesem Jahresbericht ausgewertet, wie viele Patientinnen und Patienten in Rheinland-Pfalz in Zentren behandelt wurden, die von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert sind. Die Analyse zeigt, dass sich Brustkrebspatientinnen überwiegend in zertifizierten Brustkrebszentren behandeln lassen. Andere Krebsarten hingegen werden seltener in den entsprechenden Zentren diagnostiziert und therapiert. „Wir halten den Ansatz der zertifizierten Krebszentren für sinnvoll und alternativlos“, erklärt Christian Behr, Ärztlicher Leiter des Krebsregisters Rheinland-Pfalz. „Wir verfolgen das Ziel, alle Bereiche und Phasen der Heilbehandlung niederschwellig mit unserer Vielzahl an gesammelten und ausgewerteten Daten zu unterstützen. Dafür arbeiten wir kontinuierlich daran neue innovative Prozesse und Angebote für behandelnde Einrichtungen und die Wissenschaft zu schaffen.“

Präsentiert wurde der Jahresbericht auf der sechsten landesweiten Qualitätskonferenz zum Thema Darmkrebs. Im Fokus der Veranstaltung stand den aktuellen Wissenstand in der Diagnostik und Therapie der Erkrankung darzulegen. Dafür wurden aktuelle Analysen des Krebsregisters Rheinland-Pfalz, des Darmkrebszentrums Rheinpfalz am Klinikum Ludwigshafen sowie einer Patientenvertreterin der Deutschen ILCO vorgestellt. „Ein wesentliches Ziel der Krebsregistrierung ist es, die onkologische Versorgungslage transparent abzubilden. Das ermöglicht eine daten- und faktengestützte Einschätzung der Situation, wodurch Strukturen gefördert werden können, die nachweislich gezeigt haben, dass sie funktionieren und den Patientinnen und Patienten mit Krebs wirklich helfen“, sagt Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit in Rheinland-Pfalz. 

Lesen Sie hier den Jahresbericht 2022/23

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