IDG vielseitig auf dem deutschen Krebskongress vertreten

Vom 21. bis 24. Februar fand im CityCube in Berlin der 36. Deutsche Krebskongress der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG) statt. Über 12.500 Teilnehmende aus allen an der Onkologie beteiligten Fachdisziplinen nahmen an dem Kongress teil – auch das IDG war mit Vorträgen, Posterpräsentationen, einem Session-Vorsitz und einem gemeinsamen Ausstellungsstand vielseitig vertreten.

Mittwoch, 21. Februar

In ihrer Posterpräsentation erläuterte Petra Plachky, Leiterin der Abteilung Datenmanagement im IDG, wie das Meldermonitoring und der Außendienst die Datenqualität und -quantität im Krebsregister Rheinland-Pfalz verbessern. Die Auswertungen zeigen einen eindrucksvoll positiven Einfluss auf die Anzahl von eingegangenen Meldungen und die Anzahl der Neumelder durch die Maßnahmen.  

PD Dr. Christina Justenhoven, Leiterin der Abteilung Auswertung und Reporting im IDG, verglich in einer Posterpräsentation die Erfüllungsrate von Qualitätsindikatoren zwischen DKG-zertifizierten Zentren und anderen Einrichtungen. Beobachtet wurden Qualitätsindikatoren zum Mamma-, kolorektalem und Bronchialkarzinom. Der Vergleich zeigte eine höhere Erfüllungsrate in DKG-zertifizierten Einrichtungen gegenüber nicht-zertifizierten Einrichtungen. Bei beiden Einrichtungsarten wurde bei 9 von 14 untersuchten Qualitätsindikatoren allerdings eine Erfüllungsrate von unter 80 Prozent festgestellt.

Donnerstag, 22. Februar

In einem Vortrag gab PD Dr. Christina Justenhoven Einblicke in die fertilitätserhaltenden Therapieansätze anhand von Krebsregisterdaten. Dazu stellte sie zunächst den Umfang der Datengrundlage und die Möglichkeiten der Krebsregistrierung vor, bevor sie Auswertungen auf Basis der Daten aus Rheinland-Pfalz erläuterte. Analysiert wurden die Nutzung von Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga (GnRH-A) sowie die Dauer von Hormontherapien, da diesen Therapien ein Einfluss auf den Fertilitätserhalt zugeschrieben wird. Festgestellt wurde, dass vornehmlich Mammakarzinompatientinnen GnRH-A erhalten und dass der Anteil der Mammakarzinompatientinnen, welcher eine Anti-Hormontherapie erhält, bei den jüngeren Patientinnen (< 45 Jahre) etwa 8 Prozentpunkte geringer als bei den älteren (45+).

Freitag, 23. Februar

Philipp Kachel, Geschäftsführer des IDG, stellte in seinem Vortrag den Onkologischen Versorgungsatlas für Rheinland-Pfalz vor, der sich aktuell in Erstellung befindet.  Der Onkologische Versorgungsatlas beschreibt die onkologischen Versorgungsstrukturen in Rheinland-Pfalz basierend auf Analysen von Real-World-Daten aus dem direkten Versorgungsalltag. Er umfasst unter anderem:

  • Auswertungen zum Krankheitsgeschehen in Rheinland-Pfalz
  • Distanzberechnungen im onkologischen Versorgungsnetzwerk
  • Auswertungen zur Inanspruchnahme Betroffener von onkologisch tätigen Einrichtungen innerhalb des rheinland-pfälzischen Versorgungsnetzwerks mit besonderem Fokus auf DKG-zertifizierte Zentren

PD Dr. Christina Justenhoven übernahm den Vorsitz für eine Sitzung zum Thema Onkologische Qualitätssicherung durch Krebsregister. Dort wurden in verschieden Vorträgen unter anderem die Themen Relevanz von Pathologiebefunden in der Krebsregistrierung und bundesweites Benchmarking anhand von Krebsregisterdaten zu Darm und Prostata vorgestellt. Außerdem erläuterten die Krebsregister aus Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ihre Angebote, Einrichtungen Erkenntnisse aus der Qualitätssicherung zurückzuspielen.

Samstag, 24. Februar

In einer Posterpräsentation erläuterte Philipp Kachel das Projekt OncoBox-Compare. Im Projekt erfolgte eine direkte elektronische Gegenüberstellung der Daten des Krebsregisters und der der Zentren anhand von Prostatatkrebsfällen. Ziel der Gegenüberstellung der Daten ist es, den Grad der Übereinstimmung und die Qualität zu ermitteln und bei Unterschieden ggf. die Ursachen für die Entstehung der Defizite anzugehen. Die Ergebnisse sind dem Poster zu entnehmen. Im nächsten Schritt wird das Projekt mit vier weiteren Bundesländern fortgeführt.

Das umfassende Angebot des Krebsregisters Rheinland-Pfalz zur Unterstützung von Zentren zeigte PD Dr. Christina Justenhoven in einer weiteren Posterpräsentation auf. Ein Auszug der Angebote:

  • Auswertungen zu z.B. Diagnose- und Therapiezahlen, Kaplan-Meier-Kurven, Karten zum Einzugsgebiet des Zentrums, Qualitätsindikatoren und Behandlungspfade
  • Unterstützung von Audits durch Auswertungen, Präsentationen und Vorträgen durch das Krebsregister beim Audit
  • Unterstützung von Veranstaltungen, wie Qualitätszirkel, Patiententage, Konferenzen

Petra Plachky stellte in einer Posterpräsentation die Onkologische Patientenakte (oPA) des Krebsregisters Rheinland-Pfalz vor. Die oPA bietet Ärztinnen und Ärzten die onkologische Krankengeschichte ihrer Patienten einrichtungsübergreifend, qualitätsgesichert und chronologisch geordnet. Dies bietet ihnen die Möglichkeit, sich schnell und verlässlich über den bisherigen Behandlungsverlauf des Patienten zu informieren und wertvolle Zeit einzusparen.

Der gemeinsame Informationsstand der Plattform § 65c, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e.V., der Gesellschaft epidemiologischer Krebsregister in Deutschland e. V, dem Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut sowie des Deutschen Kinderkrebsregisters, bot über den gesamten Zeitraum eine Anlaufstelle, um sich umfassend über die Registrierung, Datenauswertung und Forschung mit Krebsregisterdaten zu informieren.