Krebsregister RLP im IDG richtet Landesweite Qualitätskonferenz mit Fokus auf Magen- und Pankreaskarzinome aus
Am 6. November 2024 fand die achte Landesweite Qualitätskonferenz des Krebsregisters Rheinland-Pfalz im Institut für digitale Gesundheitsdaten (IDG) als rein digitale Veranstaltung statt. Den thematischen Schwerpunkt bildeten in diesem Jahr Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Philipp Kachel, Geschäftsführer des IDG. Er begrüßte die Referenten sowie die über 200 Teilnehmenden im Livestream und verdeutlichte die gesellschaftliche Relevanz für tiefergehende Forschung zu den beiden Krebserkrankungen.
Darauffolgend durfte die Moderatorin Anne Brüning zwei Videogrußbotschaften von Nicole Steingaß, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit sowie von Prof. Dr. Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz ankündigen.
Grußwort der Staatssekretärin Nicole Steingaß
Grußwort des Vorstandsvorsitzenden und des Medizinischem Vorstands Prof. Dr. Ralf Kiesslich
Optimierungspotenziale in der Zusammenarbeit und Versorgung von Bauchspeicheldrüsenerkrankten
Nach den Grußworten gab Ansgar Geilich, Regionalgruppenleiter des Arbeitskreises der Pankreatektomierten e.V. Selbsthilfegruppe Regionalgruppe 65: Wiesbaden/Rheingau/Limburg als erster Referent einen Einblick in seine persönliche Krankengeschichte. Ergänzt wurde die Erzählung mit einem Überblick über die wichtige Arbeit der Selbsthilfegruppe. Neben dem seelischen Beistand organisiert die Gruppe regelmäßig Informationsveranstaltungen und Workshops, die Patientinnen und Patienten in ihrem durch die Krankheit veränderten Alltag unterstützen. Geilich appellierte außerdem an alle Ärztinnen und Ärzte, Patientinnen und Patienten noch stärker über die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit Selbsthilfegruppen zu informieren.
Auswertungen von Krebsregisterdaten zum Pankreaskarzinom
Im nächsten Vortrag präsentierte PD Dr. Christina Justenhoven, Abteilungsleiterin für Datenauswertung und Reporting des Krebsregisters im IDG, die Ergebnisse aus aktuellen Auswertungen von Krebsregisterdaten zum Pankreaskarzinom. Die Daten zeigen, dass die Prognose dieser Erkrankung in den meisten Fällen noch immer ungünstig ist. Insbesondere die späte Diagnose dieser Tumore in fortgeschrittenen Stadien sei eine Begründung dafür. Die Auswertungen des Krebsregisters zeigen, dass der Verlauf von Patientinnen und Patienten nach einer Operation in Einrichtungen mit höheren Operationszahlen günstiger ist. Außerdem präsentierte Justenhoven erste Zahlen, die einen möglichen Vorteil einer Behandlung mit einer neoadjuvanten Chemotherapie andeuten.
Das IDG als Partner
Nach der ersten lebhaften Podiumsdiskussion folgte nach einer kurzen Pause der Vortrag von Dr. Katja Schwarzer, Ärztliche Leiterin des IDG. Sie stellte das IDG insbesondere als Partner für Ärztinnen und Ärzte und medizinische Einrichtungen vor. Unter den vielfältigen Serviceangeboten finden sich beispielsweise ein Medizinischer Dokumentationsservice (MEDoServ), der die medizinischen Einrichtungen die Krebsregistermeldungen abnimmt oder bei der Vorbereitung von Tumorkonferenzen sowie bei Zertifizierungsaudits unterstützt. Außerdem bietet das IDG den Aufbau und Betrieb von medizinischen Registern an.
Auswertungen von Krebsregisterdaten zum Magenkarzinom
Im Anschluss folgte ein weiterer Vortrag von PD Dr. Christina Justenhoven zu Krebsregisterdaten zum Magenkarzinom. Hierbei wurden die allmählich sinkenden Zahlen an Neuerkrankungen und Sterbefällen vorgestellt sowie der Einfluss von Tumorkonferenzen auf die Meldequalität.
Therapie des Magenkarzinoms aus Sicht des Gastroenterologen
Prof Dr. Ralf Jakobs, Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie, Diabetologie und Gastrointestinale Onkologie, Klinikum Ludwigshafen, stellte in seinem Vortrag die Möglichkeiten der Detektion von Magenkarzinomen und deren Entfernung über die Endoskopie vor. Zudem verdeutlichte er die Vorteile von Immuntherapien und denen einer Chemotherapie vor und nach der Operation des Magenkarzinoms (perioperative Chemotherapie).
Neue Standards in der modernen Chirurgie beim Magen- und Kardiakarzinom
Im letzten Vortrag des Tages berichtete Prof. Dr. med. Peter Grimminger, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsmedizin Mainz, über die aktuellen Entwicklungen bei der chirurgischen Therapie des Magenkarzinoms. Besonders eindrucksvoll stellte er die innovativen Optionen beim Einsatz vor Robotern im Operationssaal vor.
Die Veranstaltung endete nach einer weiteren ausführlichen Podiumsdiskussion aller Vortragenden und einem kurzen Schlusswort von Dr. Katja Schwarzer. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und freuen uns Sie im nächsten Jahr wieder zu unserer Landesweiten Qualitätskonferenz begrüßen zu dürfen.